Definition, Zielsetzung und Anforderungen
Merkmale Digitaler Lernaufgaben
Durch die Digitalisierung im Schulbereich können Lehrkräfte ihre vorhandenen Unterrichtsmaterialien beispielsweise einscannen, in eine Cloud hochladen und auf diese Weise schnell und unkompliziert verfügbar machen. Die Lernenden können ihre Hausaufgaben digital an die Lehrkraft übermitteln oder bei einer Lückentextaufgabe mittels automatisierter Verfahren schnell erkennen, was richtig und was falsch ist. In diesen rein organisatorischen Vorteilen der Digitalisierung von Unterrichtsmaterialien erschöpft sich das Potenzial der digitalen Transformation jedoch noch lange nicht. Die digitale Transformation bringt auch solche Veränderungen mit sich, die eine echte methodisch-didaktische Weiterentwicklung des Unterrichts ermöglichen.
Digitale Lernaufgaben sind so konzipiert, dass die in der Lebenswelt des 21. Jahrhunderts benötigten Kompetenzen und Rahmenbedingungen berücksichtigt werden. Es handelt sich dabei grundsätzlich um kompetenzorientierte Lernaufgaben, mit der Besonderheit, dass digitale Medien und Formen der Kultur der Digitalität an wichtiger Stelle miteinbezogen sind.
Der Orientierungsrahmen zeigt auf, wie zeitgemäße Aufgabenformate im Unterricht des 21. Jahrhunderts aussehen können. Dabei werden die Stärken bestehender Konzepte, wie das der Kompetenzorientierung oder der Differenzierung, mit den spezifischen Möglichkeiten digitaler Tools verbunden. Das Ziel ist es nicht, alle Phasen einer Aufgabenstellung durch digitale Möglichkeiten zu gestalten, sondern digitale wie nicht digitale Anteile didaktisch zielführend einzusetzen und zu kombinieren.
Einsatz digitaler Medien
Einsatz digitaler Medien
Digitale Lernaufgaben beziehen digitale Medien (Inhalte, Hard- und Software) an wichtiger Stelle in die Lösungsstrategie mit ein. Dabei müssen nicht alle Phasen bzw. Aufgabenteile allein mithilfe digitaler Werkzeuge zu bearbeiten sein. Die Entscheidung über Auswahl und Einsatzumfang eines digitalen Werkzeugs wird entweder durch die Lehrkraft oder von den Lernenden getroffen.
Konzeptionelle und extensionale Offenheit
Konzeptionelle und extensionale Offenheit
Digitale Lernaufgaben umfassen eine große Bandbreite an Formaten, bei denen unterrichtsmethodische und didaktische Schwerpunkte variieren. Das didaktische Design Digitaler Lernaufgaben kann sowohl umfangreich und komplex konzipiert sein, es kann sich aber auch um eine kompakte, zeitlich schnell zu bearbeitende Aufgabe handeln.
Flexibilität und Variabilität
Flexibilität und Variabilität
Digitale Lernaufgaben sind optimalerweise nicht nur in einem Lernsetting, sondern in verschiedenen Lernsettings einsetzbar, etwa im Präsenzunterricht wie in Blended-Learning-Szenarien oder in synchronen wie in asynchronen Unterrichtssettings. Sie sind leicht mit anderen Lehrkräften teilbar und auf andere Themenbereiche, Fächer oder in Bezug auf die Zielbereiche anpassbar.
Bezug zur Medienbildung
Bezug zur Medienbildung
Digitale Lernaufgaben berücksichtigen die in der Lebenswelt des 21. Jahrhunderts benötigten Kompetenzen. In Bayern ist das insbesondere der Kompetenzrahmen zur Medienbildung an bayerischen Schulen.
Orientierung an Zielbereichen
Orientierung an Zielbereichen
Digitale Lernaufgaben orientieren sich an mindestens einem der vier Zielbereiche Digitaler Lernaufgaben. Die Zielbereiche sind jeweils in mehrere Unterbereiche untergliedert, die vollständig oder teilweise mit erfüllt werden. Häufig werden in einer Digitalen Lernaufgabe auch Unterbereiche aus mehr als einem Zielbereich bedient. Ein Überblick über die vier Zielbereiche Digitale Welt, Individuum, Peergoup und Weg & Ziel finden Sie im nächten Beitrag.
Jochen Arlt
Fachreferent Mediendidaktik
Max Auburger
Fachreferent Mediendidaktik
Iris Luber
Fachreferentin Mediendidaktik