Aufgaben gemeinsam bearbeiten

Wer gut im Team arbeiten kann, wird bei Gruppenarbeiten bessere Leistungen erbringen als alleine.

Hanna recherchiert, Leon macht das Layout und Alina schreibt den Text. So oder so ähnlich teilen sich Schülerinnen und Schüler die Aufgaben einer Projektarbeit auf. Das klingt einfach – doch es erfordert hohe methodische und soziale Kompetenzen.

Was Teamfähigkeit ausmacht

Komplexe Herausforderungen lassen sich manchmal nicht mehr von einer Person allein bewältigen. Die Schülerinnen und Schüler sollten daher früh üben, Aufgaben mit anderen zusammen zu lösen. Sie lernen, anderen zuzuhören, sich auf andere einzustellen und Ressourcen gemeinsam effizient und effektiv zu nutzen.


​Der Arbeitsprozess einer Gruppenarbeit

Schritt 1: Ausgangssituation klären

Ein Problem muss gelöst, eine Aufgabe erledigt oder eine Frage geklärt werden. Das ist der klassische Beginn einer Gruppenarbeit. Jedes Gruppenmitglied muss verstehen, was die vorliegende Aufgabe bedeutet und warum sie erledigt werden soll. Es ist sinnvoll, sich dafür genügend Zeit zu nehmen, da die Ausgangssituation das zentrale Element für alle folgenden Schritte ist.

Schritt 2: Rollenverteilung

Nicht alle Schülerinnen und Schüler können die Teamleitung übernehmen oder sich um die Gestaltung kümmern. Wesentlich ist eine klare Verteilung der Aufgaben. Sie kann sich zwar im Projektverlauf ändern, jedoch ist eine deutliche Kommunikation der Erwartungshaltungen wichtig.

Schritt 3: Kommunikation

In jedem Projekt muss sehr früh geklärt sein, welche Kommunikationskanäle benutzt werden. Sind es kleine Gruppen, so genügt die direkte Kommunikation. Im digitalen Raum kann diese beispielsweise über die Chatfunktion eines Etherpads erfolgen. Etherpads sind einfache, webbasierte Texteditoren, in denen mehrere Personen online gleichzeitig ein Dokument bearbeiten können. Bei größeren Gruppen empfiehlt sich beispielsweise ein Forum in einem mebis-Kurs.

Schritt 4: Arbeitsumgebung

Das gemeinsame Bearbeiten von Aufgaben bedeutet, dass alle Teilnehmenden auf das Arbeitsdokument zugreifen und es verändern können. Kleinere Texte erstellt man kollaborativ, am besten mit einem Etherpad. Wird an mehreren Dateien gleichzeitig gearbeitet, dann sollte ein digitales Ablagesystem oder ein Wiki in der mebis Lernplattform eingerichtet werden.

Schritt 5: Zeitmanagement

Auch das längste Projekt ist einmal zu Ende und es müssen die angefertigten Dokumente abgegeben oder präsentiert werden. Damit es zum Schluss nicht stressig wird, sollte ein Zeitplan erstellt werden. Für das Aufgabenmanagement bietet sich ein digitaler Kalender, eine digitale Pinnwand oder ein digitales Kanban-Board an.

Schritt 6: Überprüfen der Zwischenergebnisse

Mit dem Fortschritt des Projekts entstehen immer mehr Dokumente. Das gegenseitige Feedback zur Arbeit der anderen ist wichtig, denn jedes Mitglied hat gute Ideen. Im digitalen Raum kann diese Rückmeldung beispielsweise über ein Forum oder die Aktivität „gegenseitige Beurteilung“ in einem mebis-Kurs erfolgen.

Schritt 7: Abschluss

Die Arbeit ist präsentiert und abgegeben. Nun ist es an der Zeit, sich für die Mühen zu belohnen und gemeinsam den Abschluss bei einem Eis zu genießen.

Hinweise und Tipps: Ablage und Versionierung

Eine Dateiversionierung ist unerlässlich. Bei einer Dateiversionierung wird die Arbeit während des gesamten Bearbeitungsprozesses in mehreren Versionen gespeichert. Nur so kann die Gruppe nachvollziehen, welches das aktuelle Dokument ist. Ein Wiki in einem mebis-Kurs führt beispielsweise diese Dateiversionierung automatisch durch.

​Ablage und Benennung: Ordner und Dateien müssen nach einem einheitlichen Schema benannt werden.

Die Rolle der Eltern

Kinder lernen erst dann, in der Gruppe zu agieren, wenn sie dies praktisch üben können. Dabei treten häufig auch Probleme auf. Mit der Bewältigung dieser Schwierigkeiten lernen die Schülerinnen und Schüler wichtige soziale Verhaltensweisen:

  • Die eigene Meinung zu äußern und dafür einzustehen
  • Andere Meinungen zu tolerieren
  • Respektvoll miteinander umzugehen

 
Daher sollten die Eltern darauf verzichten, den Kindern die Aufgaben und Herausforderungen abzunehmen. Indem sie schwierige Aufgaben bewältigen, entwickeln die Schülerinnen und Schüler wichtige Kompetenzen. Besser ist es dagegen, wenn die Eltern ihren Kindern in den schwierigen Phasen einen sicheren Halt bieten und ihnen beratend zur Seite stehen.


Text: Knaf, Joachim |  Digitales Lernen für Eltern © Dorling Kindersley Verlag München, 2022

Bilder und Grafiken: istock.com/insta_photos | istock.com/NicoElNino (bearbeitet)

Nächster Beitrag

Digitale Notizen anfertigen und organisieren
Lesen