Wissen multimedial aufbereiten

Mit einem klugen Konzept lassen sich beeindruckende Lernfilme produzieren.

Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten Wissen multimedial aufzubereiten. Ein Konzept sorgt dafür, dass die Inhalte und Botschaften die Zielgruppe auch erreichen. Die so investierte Zeit lohnt, denn Korrekturen am fertigen Film dauern erheblich länger.

Text, Bild oder Video – welches Medium eignet sich für die Wissensvermittlung?

Videos sind nicht immer die richtige Wahl, um Wissen zu vermitteln. Für Informationen oder Fakten eignen sich Texte und Bilder besser. Ein Video ist nur dann sinnvoll, wenn darin eine Handlung erklärt wird. Bei der Erstellung des Konzepts kann man mithilfe des Lernziels erkennen, ob eine Szene nur Fakten oder eine Abfolge von Handlungsschritten darstellt.

1. Konzept erstellen

Den Anfang macht ein einfaches Drehbuch. Es reichen eine Überschrift, das Lernziel bzw. die Botschaft, eine Beschreibung des Bildes und, falls vorhanden, ein Sprechertext.

▽ Texte oder Bilder
für Faktenwissen

Reines Faktenwissen wird am besten über eine Texteinblendung oder ein Bild vermittelt.

△ Prozesse mit
Videos erklären

Handlungswissen: Hier ist ein Video sinnvoll, das Schritt für Schritt den Ablauf erklärt.

▷ Ein einfaches
Drehbuch erstellen

Lernziel oder Botschaft nennen: Welche ­Information soll diese Szene vermitteln? Was sehen die Zuschauenden im Bild – genauen Bildinhalt bzw. Aktion im Bild beschreiben.

Für den Sprechertext sollte gesprochene, nicht Schriftsprache verwendet werden.

2. Filmen

Moderne Handys liefern eine gute Videoqualität. Auch wenn das Filmen selbst technisch mühelos funktioniert, helfen einige Regeln, die Nachbearbeitung des Filmmaterials zu vereinfachen.

Hinweise und Tipps: Tipps für Lernvideos

  • Beim Aufnehmen das Handy immer quer halten – nie hochkant!
  • Wenn möglich, nicht während der Aufnahme hin und her zoomen, lieber die Szene in zwei Einstellungen teilen und dann schneiden.
  • Auf einen guten Ton achten! Deshalb in ruhigen Räumen drehen.
  • Die Mindestlänge einer Szene beachten. Die Kamera mindestens fünf Sekunden zwischen dem An- und Ausschalten laufen lassen.
  • Im Zweifel nah an das Objekt herangehen und Details filmen.

Der Robotor als Filmcutter

Für Filme der Art „quick and dirty“ sind Programme, die teilautomatisch Texte, Clips und Musik zusammenfügen, durchaus eine Option.

3. Videos automatisch schneiden

Für die Bearbeitung von Videos gibt es einfache, kostenlose Werkzeuge, die den Film zum Teil automatisiert schneiden. Damit lassen sich schnell und unkompliziert multimediale Präsentationen erstellen. Die Einarbeitungszeit für die Schülerinnen und Schüler ist sehr kurz, da diese Programme nur wenige Gestaltungsmöglichkeiten bieten und intuitiv zu bedienen sind.


Hinweise und Tipps: Archive und Vorlagen nutzen

  • Um den Film etwas aufzupeppen, kann man Musik- und Geräuscharchive nutzen. 
  • Im Internet lassen sich viele Vorlagen für Intros, Titel, Grafiken und vieles mehr finden. Damit bekommt der Film einen professionellen Look.

4. Wissen teilen

Wenn der Lernfilm fertig ist, kann er an die Öffentlichkeit gebracht werden. Videoplattformen sind für diesen Zweck die einfachste Lösungen. Bei komplexeren Themen, die eine ganze Reihe von Filmen oder ergänzende Texte und Bilder benötigen, lohnt sich eine Webseite oder ein Blogeintrag.

Eine datenschutzkonforme Alternative ist das Teilen der Lernprodukte über die mebis Lernplattform. Dabei bleiben die Lernprodukte im Rahmen der eigenen Klasse.

Hinweise und Tipps: Interaktive Bücher

Interaktive Bücher bieten vielfältige Möglichkeiten, um Wissen multimedial darzustellen. Die Schülerinnen und Schüler können neben Texten, Tabellen und Bildern auch Slideshows und Videos in digitale Bücher einbauen. Wer möchte, kann am Ende noch ein interaktives Quiz einfügen. Mit der H5P-Aktivität „interactive book“ können Schülerinnen und Schüler als mebis-Autorinnen und Autoren im datenschutzkonformen Rahmen interaktive Bücher produzieren.

Hinweise und Tipps: Videos teilen

Um nicht die Mailbox zu verstopfen, sollten fertige Videos nicht per E-Mail verschickt, sondern in der Cloud gespeichert und nur der Link per Mail verschickt werden. Die Empfängerinnen und Empfänger können den Film runterladen oder direkt im Browser ansehen.

Text: Knaf, Joachim |  Digitales Lernen für Eltern © Dorling Kindersley Verlag München, 2022

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