Krisengespräch 

Strukturierte Krisenbewältigung mit Schülerinnen und Schülern

Haltung

  • Ich möchte, dass du dich mit den gehäuft auftretenden Problemen bewusst auseinandersetzt und eine Lösung findest. Du bist uns allen wichtig.
  • In einer gemeinsamen Versammlung von Erwachsenen und der betreffenden Schülerin oder dem betreffenden Schüler werden gehäuft und wiederholt auftretende Probleme besprochen und nach Möglichkeit eine Lösung von der Schülerin oder dem Schüler gefunden. 

Worum geht's?

Schülerinnen und Schüler, die trotz anderer pädagogischen Maßnahmen immer wieder die gleichen Probleme zeigen (diese reichen von fehlenden Schulmaterialen und Hausaufgaben bis zu Streitereien, Konflikten und Regelübertretungen) werden zu einem Krisengespräch eingeladen. An diesem Gespräch nehmen mehrere Lehrkräfte (Klassenlehrkraft, Fachlehrkräfte, unbeteiligte und beteiligte Lehrkräfte),  Schulleitung, Hausmeister sowie die Eltern bzw. Erziehungsberechtigte oder Verwandtschaft der Schülerin oder des Schülers teil). In der Versammlung werden das Problem und mögliche Lösungen besprochen. Ziel ist es, dass die Schülerin oder der Schüler sich bemüht, eine Lösung zu finden.

Wer tut was?

An einem gemeinsamen Termin wird ein immer wieder auftauchendes Problem bearbeitet. Alle Beteiligten erklären ihre Sichtweise, Unbeteiligte beschreiben den die Schülerin oder den Schüler in nicht konfliktbehafteten Situationen.

Dabei sind folgende Aspekte wichtig:

  • vereinte Präsenz zeigen 
  • beharrlichen Widerstand leisten
  • Unterstützung vermitteln

Warum ist uns das wichtig?

Die Erwachsenen zeigen sich als gemeinsames Team, sie zeigen Präsenz und leisten dem wiederholt auftretenden Verhalten gewaltlosen Widerstand. Eine Unterstützung durch die Erwachsenen ist jederzeit möglich und wird angeboten.

Worauf ist zu achten?

Viele Erwachsene sind bereit, den Termin wahrzunehmen und den Jugendlichen zu unterstützen.

Wenn die Schülerin oder der Schüler nicht bereit ist, an diesem Termin mitzumachen, müssen andere Maßnahmen ergriffen werden.

Was nimmt man wahr?

Die Schülerin oder der Schüler sieht sich mehreren Erwachsenen gegenüber, die sich als Team ein anderes Verhalten des Jugendlichen wünschen und einfordern. Viele Jugendliche erfahren, dass sie mit Unterstützung selbstwirksam an sich arbeiten können.

Wie sieht das aus?

EIn Blankoformular für die Vorbereitung einer pädagogischen Konferenz

Dieser Baustein wurde an der Josef-Landes-Schule erarbeitet und erprobt.

Zugehörige Theoriemerkmale:

"Präventive Wende" als bewusste Entscheidung in der pädagogischen Schulentwicklung.

Haltungsbasierte Reaktionen schaffen Handlungssicherheit.

Nährboden für gelingende pädagogische Prozesse im Kollegium.

Dieser Artikel ist ein Baustein der ISB-Veröffentlichung

Haltung und Handlungssicherheit –

Schulentwicklung bei herausforderndem Verhalten.

Feedback

Bilder: © ISB. Elisabeth Hochleitner