Die wöchentliche Lehrerkonferenz 

Elementarer Bestandteil des internen Unterstützungsnetzwerks

Haltung

  • Wir stellen uns gemeinsam der Aufgabe: Herausforderndes Verhalten der Schüler fordert uns als Kollegium.
  • Gemeinsamer fachlicher Austausch und konkrete Hilfestellungen basieren auf einem respektvollen Umgang mit allen an der Schulfamilie beteiligten Personen. 
  • Wir als Erwachsene sind verantwortlich für die Beziehungsgestaltung, für die Gestaltung des Rahmens unserer Schulfamilie und für die Auswahl und das Zur-Verfügung-Stellen der hilfreichen Angebote und Maßnahmen für unsere Schülerinnen und Schüler. 

Worum geht's?

Der besondere Wert der wöchentlichen Lehrerkonferenz besteht im Zusammentreffen des gesamten Kollegiums. Bei sorgfältiger Planung und rhythmisierter Durchführung kann sie der Stärkung und der gegenseitigen Unterstützung innerhalb des Kollegiums, der Pflege des kollegialen Miteinanders sowie dem Anspruch an professionelles Arbeiten und dessen Weiterentwicklung gerecht werden.

Was ist die Lösung?

Im Antoniushaus Marktl findet am Dienstag nach Unterrichtsschluss wöchentlich eine Lehrerkonferenz statt. Der dafür vorgesehene Zeitrahmen beträgt ca. 60 Minuten und ist mit folgenden Elementen gut strukturiert:

  1. Unterhaltsamer Einstieg (Einstimmung wie z.B. gemeinsames Singen, Gedicht, Humorvolles)
  2. Aktuelles zu einzelnen Schülern, ggf. Fallbesprechungen und gemeinsame Suche nach hilfreichen Maßnahmen
  3. Infos aus der Schulsozialarbeit
  4. Organisatorisches zur Gestaltung des Schullebens
  5. Vertretungsplanung
  6. Sonderpädagogischer Impuls
  7. Infos aus den Arbeitsgruppen im Kollegium
  8. Sonstiges
  9. Die gute Nachricht zum Schluss

Wer tut was?

Die Schulleitung...

sorgt für die Einhaltung der festgelegten Struktur und trägt oben beschriebene Haltung immer wieder in den gemeinsamen Austausch.  

Viele Kollegen...

bringen sich in die Gestaltung ein: Wechselnder Einstiegsimpuls ganz unterschiedlicher Art (Vorstellung von Büchern, Spielen, passenden Texten, Stilleübungen,  Liedern, Rätsel oder Klatschübungen u.v.m.), Einbringen von Fallbeispielen, Vorstellung und Planung von Projekten, etc. Sie beteiligen sich an der Lösungsfindung bei aktuellen Herausforderungen und runden die Konferenz mit guten Nachrichten aus ihrem Schulalltag ab. 

Warum tun wir das?

Die Konferenz spiegelt die Grundhaltung des Kollegiums wider. Durch ihre unterstützende und entlastende Ausrichtung stellt sie ein Gegengewicht zur hohen Belastung im Schulalltag dar und fördert letztlich die Gesundheit der einzelnen Personen. Darüber hinaus zeigt die Praxis, dass sich Kollegialität nicht von selbst erhält, sie muss gepflegt werden. Zuletzt wird durch pädagogische Impulse dem Anspruch an professionelles Arbeiten Rechnung getragen. Im Schulalltag erhöht sich dadurch die pädagogische Wirksamkeit. 

Worauf ist zu achten?

Der Schulleitung stellt sich die Aufgabe, in einem begrenzten zeitlichen Rahmen, die richtige Balance zwischen Führung, Mitwirkung und transparenter Offenheit zu finden. Sie ist verantwortlich dafür, Voraussetzungen zu schaffen für

  • eine wertschätzende Sprache,
  • die Bereitschaft, noch nicht gelungene Prozesse im Schulalltag offenzulegen und kollegiale Unterstützung zuzulassen,
  • die Berücksichtigung aller am Schulleben beteiligten Personen und ihren Themen und
  • die Einhaltung des vereinbarten zeitlichen Rahmens.

Was nimmt man wahr?

Der Nutzen der wöchentlichen Konferenzen überwiegt bei Weitem den zeitlichen Aufwand. Sie werden daher im Kollegium als elementarer und unverzichtbarer Bestandteil wahrgenommen. 

Dieser Baustein wurde am Antoniushaus erarbeitet und erprobt.

Zugehörige Theoriemerkmale:

​Zur entscheidenden Rolle von Leitung in Schulentwicklungsprozessen

Schule als Ort, an dem es Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen gut geht.

Nährboden für gelingende pädagogische Prozesse im Kollegium.

Dieser Artikel ist ein Baustein der ISB-Veröffentlichung

Haltung und Handlungssicherheit –

Schulentwicklung bei herausforderndem Verhalten.

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Bilder: © ISB. Christina Birol