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Der Begriff „Herausforderndes Verhalten“ zeigt sich als passend, weil er eine zweifache Dimension beinhaltet, welche auch die Diskussionen und Prozesse in unserem Arbeitskreis bestimmte:

Herausforderndes Verhalten hinterfragt Handlungsfähigkeit - bis hin zur pädagogischen Ohnmachtssituation

Bestimmte Verhaltensformen von Kindern und Jugendlichen, im breiten Spektrum von besorgniserregendem Rückzug über stark ausgeprägte Hyperaktivität bis hin zu sehr aggressivem Auftreten, fordern uns im System Schule heraus. Sie sind eine Herausforderung für Lehrkräfte und Schulleitungen, für das Zusammenlernen und -leben im Klassenzimmer und darüber hinaus im Schulgebäude oder für die Schulfamilie. Sie sind auch – was häufig unterschätzt wird – eine Herausforderung für die Mitschülerinnen und Mitschüler, die verunsichert sind oder vom Lernen abgehalten werden. Oft fühlen sich auch deren Eltern herausgefordert und nehmen Einfluss auf die Thematik. Die Dynamik geht bisweilen soweit, dass einzelne Personen oder Teile des Kollegiums ein Gefühl der Überforderung oder Ohnmacht empfinden. 

"In der Arbeit mit „den Schwierigen“ gilt:  Das Gegenteil von Scheitern ist nicht der Erfolg, sondern das Handeln". 

Menno Baumann 2023, frei nach Sattler 2016

Herausforderndes Verhalten und Schulentwicklung

Gleichzeitig sind diese Verhaltensformen – auch vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Prozesse, die sie abbilden – eine Herausforderung zur Veränderung.

  • Zu einer Veränderung „im Kleinen“, wenn sich z.B. eine Lehrkraft entschließt, Kolleginnen und Kollegen zu motivieren, gemeinsam weitere Pausenaufsichten zu übernehmen.
  • Zu einer Veränderung, die schon deutlicher in die Strukturen einer Schule einwirkt, wenn sich z.B. die Klassenleitungen einer Jahrgangsstufe gegenseitig unterstützen und störende Schülerinnen und Schüler vorübergehend in die Parallelklasse nehmen. Oder wenn in einem anderen Fall eine Schule eine Struktur für regelmäßige Fortbildungseinheiten zu psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen initiiert.
  • Zu einer Veränderung „im größeren Stil“, wenn z.B. Schulleitung und Kollegium den Entschluss fassen, einem allgemeinen Überforderungsgefühl und der deutlichen Unzufriedenheit an der Schule mit einem strukturierten und geleiteten Entwicklungsprozess begegnen zu wollen.

Wir hoffen, dass Sie als Lesende in unserer Veröffentlichung Anregungen und Antworten finden, um den verschiedenen Formen herausfordernden Verhaltens an Ihrer Schule aktiv und erfolgreich begegnen zu können.

Zugehörige pädagogische Bausteine:

Sit in

Vereinte Erwachsenen-Präsenz als gewaltloser Widerstand.

Krisengespräch

​Strukturierte Krisenbewältigung mit Schülerinnen und Schülern.

Präsente Pause

Pause zum sicheren Raum machen.

Dieser Artikel ist ein Baustein der ISB-Veröffentlichung

Haltung und Handlungssicherheit –

Schulentwicklung bei herausforderndem Verhalten.

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Bilder: © ISB. Herausfordernde Verhalten. Grafik: Rosalie Heinen