Bartolomeo-Garelli-Schule

Die Bartolomeo-Garelli-Schule ist ein kleines, privates Förderzentrum mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung unter der Trägerschaft der Salesianer Don Bosco in Bamberg.

  • 50-60 Schülerinnen und Schüler aus Stadt und Landkreis Bamberg, 45 % der Schülerschaft wohnt in verschiedenen Wohngruppen unterschiedlicher Träger
  • Jahrgangsstufen 1-9, verteilt auf sechs - zum Teil jahrgangsgemischte - Klassen
  • 18 Erwachsene, darunter 10 Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen, 2 Heilpädagogische Unterrichtshilfen, 1 Heilpädagogischer Förderlehrer, 1 Schulpsychologin, 2 Referendarinnen, 1 Sekretärin, 1 Hausmeister

"Wer wir sind und was wir tun..."

Die Schulleiterin Gabi Dengler-Schaible der Bartolomeo-Garelli-Schule formuliert das gemeinsame .

"Wir sind ein Team aus pädagogischem Personal und Lehrkräften, die aus Überzeugung Sonderpädagogik studiert haben und sich gerne mit Kindern und Jugendlichen mit besonderen Verhaltensweisen beschäftigen.

Deshalb begegnen wir allen Schülern und Schülerinnen grundsätzlich mit Wertschätzung und dem Glauben daran, dass Fortschritte und Lernzuwächse für alle möglich sind.

Unser Ziel ist es, einen Lernort zu kreieren und zu erhalten, an dem sich jeder und jede mit ihren charakterlichen Besonderheiten gut aufgehoben fühlen, lernen und sich weiter entwickeln kann.

Dazu gehören unsere Anteilnahme an Problemen und Sorgen, geduldige Unterstützung, wenn jemand an den eigenen Fehlern und Unzulänglichkeiten verzweifelt und die Möglichkeit, jeden Tag mit einer neuen Chance zu beginnen.

Dazu gehört aber auch, dass wir Fehlverhalten klar und deutlich benennen, es konsequent – wenn nötig auch mit Unterstützung mehrerer Kolleginnen und Kollegen – ahnden und im Nachgang reflektieren.


Mit wachsamer Sorge arbeiten wir miteinander und füreinander.

Kein Schüler und keine Schülerin und möglichst auch keine Lehrkräfte sollen alleine gelassen werden."


Spezifische Schülerschaft

Jedes Kind und jede bzw. jeder Jugendliche unserer Schule hat einen diagnostizierten Förderbedarf im emotionalen und sozialen Bereich.

Mit folgenden Herausforderungen gilt es umzugehen: oppositionelles Verhalten, Autismus, Mutismus, Ängste, Tics, Zwänge, ADHS, negatives Selbstkonzept, Traumafolgestörungen und aggressives Verhalten usw.

„Besonderheiten“, die diese Schule ausmachen

Kooperation mit Jugendhilfe

Die Schule arbeitet eng mit der Jugendhilfe zusammen. Eine Voraussetzung für die Aufnahme ist eine begleitende Jugendhilfemaßnahme:

  • stationär: Wohnen in einer heilpädagogischen oder therapeutischen Wohngruppe
  • teilstationär: Besuch einer heilpädagogischen Tagesstätte nach der Schule
  • ambulant: Unterstützung der Familie und des Schülers bzw. der Schülerin zuhause durch einen Erziehungsbestand oder eine sozialpädagogische Familienhilfe 

Größe des Kollegiums

Das Kollegium ist klein. Jede Erwachsene und jeder Erwachsener sieht sich als Teil des Teams. Gegenseitige Unterstützung ist selbstverständlich.

Halbtagesschule – frühes Unterrichtsende

Der Unterricht endet täglich um 12:15 Uhr bzw. 12:45 Uhr für alle Lernenden. Es gibt keine Ganztagesklassen. Der Großteil aller Kinder und Jugendlichen geht danach in die Heilpädagogische Tagesstätte oder in die Wohngruppen. Nur wenige Schülerinnen und Schüler gehen nach Hause, sie werden durch eine ambulante Jugendhilfemaßnahme unterstützt.

Der Vorteil ist, dass am Mittag ein kompletter Wechsel der Räumlichkeiten und der erwachsenen Ansprechpartner stattfindet.

Lernen und Unterricht

Der Unterricht erfolgt nach dem Regelschullehrplan – in Adaption an den Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung. Die Rückführung an die Regelschule ist eines der angestrebten Ziele.

Klassenzimmergestaltung und -einrichtung

Die Klassenzimmer, die ursprünglich Wohnräume waren, besitzen besonderen Charme und Willkommensatmosphäre. Fast jedem Klassenzimmer ist ein kleiner Essensraum und eine Küchenzeile angegliedert.

Schulabgang und Ausbildungschancen

Durch die Vielzahl der regelmäßigen Praktika in den Klassen 8 und 9 können sich die Jugendlichen auch ohne einen Mittelschulabschluss im Vorfeld beweisen. Mindestens die Hälfte der Schulabgänger verlässt die Einrichtung daher mit einem Ausbildungsvertrag. 

Give me five!

„Besonderheiten“, die das Arbeiten erschweren

Örtliche Situation

Die Schule besitzt kein eigenes Schulhaus, sondern in einem Wohnhaus in Bamberg untergebracht. Der Schule wurden Teile des Erdgeschosses und des 2. Stockes zur Verfügung gestellt. In Folge dessen stehen – außer eines provisorischen Werkraumes und einer kleinen, alten Turnhalle – keine Fachräume zur Verfügung. 

Ein Schulneubau im Bamberger Osten ist bereits genehmigt. Voraussichtlich soll 2026 der Spatenstich erfolgen. 

Möglicher Schulabschluss

Aufgrund des Raummangels und der fehlenden Fachräume kann unsere Schule keinen Mittelschulabschluss anbieten.

Auslöser für erfolgreichen Schulentwicklungsprozess

Ab dem Schuljahr 2009/2010 waren alle Klassen, die bisher auf verschiedene Standorte in Bamberg verteilt waren, erstmals unter einem Dach. Der Wunsch nach gegenseitiger Unterstützung konnte realisiert werden.

Im Schuljahr 2010/2011 initiierte die neue Schulleitung bewusst erste Schulentwicklungsschritte durch einige (schulhausinterne) Fortbildungen für das gesamte Kollegium. Im Laufe der folgenden Jahren bildete sich das Kollegium zu folgenden Themen fort:

  • Neue Autorität nach Haim Omer
  • Traumapädagogische Grundlagen
  • Deeskalations- und Festhaltetechniken (PART)
  • Konfrontative Pädagogik

Auf dieser Basis adaptierte bzw. entwickelte ein Schulentwicklungsteam Strukturen und Bausteine, die im Schulalltag erprobt wurden. Hierzu zählen u.a.:

Dieser Artikel ist ein Baustein der ISB-Veröffentlichung

Haltung und Handlungssicherheit –

Schulentwicklung bei herausforderndem Verhalten.

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Bilder: © ISB. Miriam Schneider