Gestaltete Frühbetreuung

Ankommen, Grundbedürfnisse sichern, Wohlfühlen

Haltung

Wir wollen, dass unsere Schülerinnen und Schüler gerne in die Schule kommen und sich dort wohlfühlen.

Lernen ist erst möglich, wenn Grundbedürfnisse befriedigt sind.

Worum geht's?

Aus allen Klassenstufen kommen Schülerinnen und Schüler vor der Vorviertelstunde zur Schule. Oft entstehen Gruppenbildungen mit immer wieder eskalierenden Situationen vor dem Schulhaus, auf dem Gehsteig der umliegenden Gebäude und im Park in der Nähe der Schule. Diese Konflikte belasten nach Schulbeginn immer wieder den Unterricht – eine nachhaltige Lösung ist also auch für Lehrkräfte erstrebenswert.

Wer tut was?

In der Aula werden verschiedene Aufenthaltsbereiche geschaffen, in denen sich die Schülerinnen und Schüler unter Aufsicht je nach Bedürfnis und Alter aufhalten können:

  • Möglichkeit zum Frühstück
  • Beschäftigungsangebote:  Möglichkeiten werden geschaffen, sich alleine oder mit mehreren zu beschäftigen (Leseecke, Spiel-, Mal- und Bastelangebote)
  • Handyecke für Ältere: klar abgegrenzter Bereich, in dem sich Schülerinnen und Schüler mit ihrem Handy bis zum ersten Gong beschäftigen dürfen. Dabei gelten klare Regeln: keine Fotos, nur mit Kopfhörer!
  • „Chillecke“ für Einzelne und Gruppen 
  • Gefördert wird das Schulfrühstuck durch das bayerischen Sozialministerium und begleitet durch die Initiative "denkbar-R-Schulfrühstück" des BLLV.

Warum ist uns das wichtig?

Unser Ziel ist es, die offene Situation vor dem Unterricht zu strukturieren und Konfliktprävention zu betreiben, indem sich Schülerinnen und Schüler bereits vor Unterrichtsbeginn im Schulhaus in einem sicheren und betreuten Rahmen aufhalten können. 

Das pädagogische Angebot soll ermöglichen, dass die Bedürfnisse (Nahrung, Sicherheit, Zugehörigkeit, Zuwendung, Spiel etc.) der verschiedenen Altersklassen bei einem gemeinsamen Aufenthalt erfüllt werden. So können Kinder und Jugendliche gestärkt und ausgeglichen in den Schultag starten.

Deshalb besuchen Schülerinnen und Schüler die Frühbetreuung:


"Das Frühstück ist super und kostet nichts."


"Hier ist es besser als daheim."


"Daheim muss ich allein sitzen, hier esse ich mit meinen Freundinnen."


"Viel cooler hier!"


"Hier kann ich mir mehr Zeit lassen beim Essen. Daheim ist es viel stressiger."


Was nimmt man wahr?

Viele Schülerinnen und Schüler nutzen das Angebot. Es herrscht eine entspannte Atmosphäre des Miteinanders und der Fürsorge, Konflikte treten sehr selten auf. Zu Unterrichtsbeginn müssen weniger außerschulische Konflikte durch die Lehrkräfte bearbeitet werden. 


Worauf ist zu achten?

Gelingensfaktoren:

  • Gestaltung tatsächlich altersgemäßer und bedürfnisorientierter Angebote für die Klassen 1 bis 9
  • Gestaltung einer ausbalancierten Atmosphäre zwischen Regeln und Offenheit
  • Austausch und gegenseitige Unterstützung zwischen Aufsichtsperson und Klassenlehrkräften bei auftretenden Problemen

Die Frühbetreuung ein Erfolg?

Felicitas Aue (HPU) berichtet aus dem Schulalltag (0:35 Min).

Wie sieht das aus?

Der Frühstücksraum an der Josef-Landes-Schule

Dieser Baustein wurde an der Josef-Landes-Schule erarbeitet und erprobt.

Zugehörige Theoriemerkmale:

"Präventive Wende" als bewusste Entscheidung in der pädagogischen Schulentwicklung.

Schule als Ort, an dem es Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen gut geht.

... als Grundlage wirksamer individueller Lösungen

Dieser Artikel ist ein Baustein der ISB-Veröffentlichung

Haltung und Handlungssicherheit –

Schulentwicklung bei herausforderndem Verhalten.

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Bilder: © ISB. Elisabeth Hochleitner / Rosalie Heinen