Hilfreiche Haltungen bei herausforderndem Verhalten

Als hilfreiche Haltungen haben sich bewährt:  

  • Das Bewusstsein für das erweiterte Primat der Erziehung „Bindung – Beziehung – Erziehung – Unterricht“: „Unterrichten kann ich erst, wenn ich erziehen kann. Damit ich erziehen kann, brauchen wir Beziehung und Bindung. In der Zeit, in der ich erziehe, kann ich nicht unterrichten. Das ist in Ordnung.“
  • Prävention ist besser – weil leichter, sinn- und freudvoller – als Intervention: „Frühe Hilfe hilft.“
  • Eine differenzierende Sichtweise von Person und Verhalten: „Du bist in Ordnung, dein Verhalten nicht.“
  • Die Akzeptanz von Gefühlen und die Unterscheidung von Gefühl und Verhalten: „Jedes Gefühl ist erlaubt, aber nicht jedes Verhalten.“
  • Grundlegende Akzeptanz: „Nichts ist vorauszusetzen.“
  • Systemische Sichtweise: Basierend auf individuellen Erfahrungen ist jedes Verhalten erklärbar und sinnvoll, es hält das psychische Gleichgewicht aufrecht.
  • Ich kann nicht das Verhalten der Schülerin/ des Schülers verändern, so dass sie/ er in meine Schule passt, aber ich kann meine Schule verändern, so dass sie /. er hier lernen kann.
  • Eine Entscheidung für Präsenz und Beharrlichkeit, wissend, dass genau dies unbequem ist: „Du bist mir wichtig. Ich gebe dir nicht nach, ich gebe dich nicht auf.“
  • Arbeit mit Nähe und Zuwendung anstatt mit Distanz, speziell im Konflikt: „Gerade jetzt bin ich da.“
  • Eine optimistische Grundannahme und entsprechende Kommunikation, die Scheitern realistisch wahrnimmt, aber vor allem Gelingendes fokussiert. Sie arbeitet weniger mit Sanktionen, sondern eher mit Wiedergutmachungen: „Ich glaube daran, dass auch du den Wunsch nach Normalität hast.“
  • Die differenzierende Wahrnehmung von Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler: „Jeder bekommt das, was er braucht, nicht jeder das Gleiche.“
  • Eine differenzierende Wahrnehmung der eigenen Rolle: „Er/ Sie meint nicht wirklich mich, er/sie meint die Rolle, die ich ausfülle.“
  • Die Einsicht in die Begrenztheit des eigenen Tuns.
  • Das Gegenteil von Ohnmacht ist nicht Erfolg, sondern Handeln.